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Bruxelles, mon amour
In Brüssel bin ich aufgewachsen, diese schöne, hässliche, wunderbare, spannende Stadt voller Kontraste wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.
Über die Jahre hat sich Brüssel stark verändert. Europas viel gescholtene Hauptstadt ist grüner, menschlicher, moderner geworden – und viel besser als ihr Ruf. Die Kontraste und Brüche sind zum Glück geblieben. Altes trifft auf Neues, Schönes auf weniger Schönes, verschnörkelte Art-nouveau-Fassaden auf postmoderne 80er Jahre Bürokästen.
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Was ich in Brüssel liebe…
…das babylonische Sprachengemisch, egal ob in der Metro, in der Stadt oder in den Cafés und Restaurants, die gold-schimmernden Fassaden auf der Grand Place, den Blick vom Mont des Arts auf den Rathausturm, das intime Victor Horta Museum im Wohnhaus des Jugendstilarchitekten, die Minze-, Mango- und Olivenberge auf dem Marché du Midi am Sonntagmorgen, einen Half & Half (halb Wein, halb Sekt) im Falstaff trinken…
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Im Frühling liebe ich die japanischen Kirschbäume. Im Sommer zieht es mich in die Guinguettes, Pop-up-Bars, die in den Parks aufmachen, im Rouge-Cloître, im Parc Georges Henri, am Cinquantenaire oder im Bois de la Cambre. Im Herbst sind Spaziergänge in den bunt-gefärbten Laubwäldern der Forêt de Soignes besonders schön, im Winter leuchtet die Weihnachtsdeko in den elegant-nostalgischen Galéries St. Hubert mit ihren Chocolatiers, Theatern, Kinos, Cafés und Restaurants.
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Ich mag im Pain Quotidien (täglich Brot) am langen blankpolierten Holztisch frühstücken, ich mag die Comickunst-Fassaden und -Buchläden, das Centre de la bande dessinée, ein Comic-Museum in einem ehemaligen Kaufhaus.…
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Ich liebe es mit der Tram Nr. 44 durch den Wald bis nach Tervuren zu gondeln, die afrikanischen Stoffe und Läden im Matongé, die vielen kleinen Gassen und Plätze abseits des Trubels, die Kugeln des Atomiums, die in der Sonne glänzen, die obligatorischen Frites bei „Chez Antoine“ (unbedingt mit Sauce Samouraï!)…
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Ich kann nicht genug davon bekommen, durch die Trödel-, Antiquitäten- und Dekoläden in der Rue Haute und Rue Blaes zu bummeln, von den Bildern von Magritte, Delvaux und den belgischen Surrealisten im Museum, von den Glasfenstern in der Kathedrale St. Michel, den alten Bäumen und versteckten Lichtungen im Arboretum…
A suivre 🙂
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